Schon als Kind war mein Bett meine warme Insel. Ein sicherer Hafen, wo es mir einfach immer gut ging. Heute teile ich diese Insel mit meinem Lieblingsmenschen – was sie nicht unbedingt „leichter“ macht, morgens rauszukommen. 😊
Die Schlummertaste war und ist mein bester Freund. Frühaufstehen? Ich? Keine Chance.
Lerchen und Eulen: Die Wissenschaft der Chronotypen
Jeder Mensch trägt eine innere Uhr in sich. Rund 40 % gehören zu den Morgenmenschen – den Lerchen. Sie sind schon bei Sonnenaufgang voller Energie und abends früh bettreif.
Etwa 30 % sind Abendmenschen – die Eulen. Sie kommen spät in Fahrt, bleiben dafür abends länger wach. Der Rest liegt irgendwo dazwischen, meist mit einer Tendenz zur Eule.
👉 Das Entscheidende: Diese Chronotypen sind genetisch vorgegeben. Niemand entscheidet sich freiwillig, eine Nachteule zu sein. Es steckt in unserer DNA.
Aufgezwungene Zeitpläne – ein Hamsterrad für Nachteulen
Unsere Gesellschaft ist auf Lerchen programmiert: Schulbeginn um acht, Arbeitsstart am Morgen, Meetings zur „besten“ Zeit. Für Nachteulen bedeutet das: chronischer Schlafmangel.
Studien zeigen, dass Eulen dadurch ein höheres Risiko für Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere gesundheitliche Probleme haben.
Evolutionär machte die Vielfalt der Rhythmen einst Sinn – während einige schliefen, wachten andere über die Sicherheit des Stammes. Heute aber ist es oft eine Quelle von Dauerstress.
Überarbeitung statt Natur-Rhythmus
Künstliches Licht, 24/7-Verfügbarkeit, immer schneller, höher, weiter: Viele von uns leben längst nicht mehr im Einklang mit dem eigenen Rhythmus. Müde? Egal. Kaffee, Laptop, weiter geht’s.
Keine Zeit zu haben gilt fast als Statussymbol:
- „Ich bin wichtig.“
- „Ich werde gebraucht.“
- „Sorry, bin auf dem Sprung!“
Doch was geht dabei verloren? Zeit für uns selbst. Zeit für Beziehungen. Zeit für das Wesentliche.
Zeitwohlstand statt ständige Hetze
Vielleicht ist es an der Zeit, weniger auf den Wecker zu hören – und mehr auf die innere Uhr. Zeitwohlstand bedeutet, bewusst Zeit zu haben, frei gestalten zu können und sie mit echter Quality Time zu füllen.
Fazit: Wofür stehst du auf?
Am Ende zählt nicht, wann du aufstehst – sondern wofür.
Ob Lerche oder Eule: Wenn du deinen Rhythmus kennst und respektierst, lebst du gesünder, entspannter und im Einklang mit dir selbst
Freizeit oder Zeitwohlstand – wie wir wirklich mit unserer Zeit umgehen
Stell dir vor, jemand schenkt dir täglich sechs Stunden Zeit. Klingt herrlich, oder? Genau so sieht es in Deutschland im Schnitt aus: rund 6 Stunden pro Tag Freizeit, an Wochenenden sogar bis zu 8. Doch die spannende Frage lautet: Wie nutzen wir dieses Geschenk wirklich?
Wenn wir ehrlich sind, verbringen wir viel davon mit passiven Dingen: Streaming, Zappen, Surfen. Auch schön – aber ist es das, was unser Herz hüpfen lässt? Oder wünschen wir uns nicht vielmehr mehr Bewegung, mehr Natur, mehr echte Begegnungen? Hier beginnt die spannende Reise vom bloßen „Freizeit haben“ zum echten Zeitwohlstand.
Freizeit – mehr Schein als Sein?
Untersuchungen zeigen: Zwischen dem, was wir tun, und dem, was wir eigentlich gern tun würden, klafft oft eine große Lücke. Viele Menschen möchten mehr Sport treiben, draußen sein oder kulturelle Veranstaltungen besuchen. Doch im Alltag bleibt es meist beim Wunsch.
Noch dazu ist „Freizeit“ gar nicht so klar definiert. Manche Studien zählen Gartenarbeit, Ehrenamt oder Tierpflege dazu, andere nicht. Und Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder Hausarbeit werden oft ausgeklammert – obwohl sie ebenfalls Zeit beanspruchen.
Was bedeutet Zeitwohlstand?
Hier kommt ein neuer, kraftvoller Begriff ins Spiel: Zeitwohlstand. Er stellt nicht die Menge der freien Stunden in den Vordergrund, sondern die Qualität und Selbstbestimmung darüber.
Die Forschung unterscheidet dabei mehrere Dimensionen:
- Zeitreichtum: Wie viel freie Zeit bleibt übrig, wenn Arbeit, Haushalt und andere Pflichten erledigt sind?
- Zeitsouveränität: Kann ich selbst entscheiden, wann und wie ich meine Zeit nutze? Wie zufrieden bin ich mit meiner Zeit?
- Qualität: Fühlt sich meine freie Zeit erfüllend, sinnvoll und entspannend an – oder eher gehetzt und fremdbestimmt?
- Rhythmen & Synchronisation: Wie gut passen meine Lebensrhythmen zu denen meines Umfelds? Habe ich Zeit für Familie, Freunde – und für die natürliche Ordnung von Tag und Nacht, Sommer und Winter?
Zeitwohlstand ist also kein starres Maß, sondern ein Konzept, das zeigt, wie eng Lebensqualität, Gesundheit und Zufriedenheit mit unserer Zeitgestaltung verwoben sind.
Warum Zeit so wertvoll ist
Studien belegen: „Genug Zeit haben“ ist für viele Menschen ein zentraler Glücksfaktor – oft noch wichtiger als finanzieller Wohlstand. Denn Geld lässt sich vermehren, Zeit nicht.
Dabei zählt weniger die Quantität, sondern die Qualität: Eine bewusst genutzte Stunde für dich selbst kann erfüllender sein als drei Stunden passives Scrollen am Handy. Besonders für Eltern oder Menschen mit vielen Verpflichtungen wird spürbar, dass Zeit oft das knappste Gut überhaupt ist – und Selbstfürsorge der erste Bereich, der unter Zeitnot leidet.
Vielleicht ist das eigentliche Geheimnis nicht, mehr Freizeit zu haben, sondern mehr Zeitwohlstand zu leben. Also die Stunden, die wir haben, so zu füllen, dass unser Herz leichter wird.
Manchmal reicht dafür schon ein kleiner Perspektivwechsel: die Wäsche bewusst aufhängen und dabei den Vögeln lauschen. Einen Spaziergang nicht als „Bewegungseinheit“ abhaken, sondern als Mini-Abenteuer sehen. Oder einfach mal das Handy weglegen und ein richtig gutes Gespräch führen.
Zeitwohlstand bedeutet: weniger hetzen, mehr erleben. Weniger „müssen“, mehr „dürfen“. Und vielleicht auch einfach mal ein bisschen mehr lachen. Denn das Schönste am Zeitwohlstand ist: Er macht reich – ohne etwas zu kosten.
Quality Time – die Schwester des Zeitwohlstands
Wenn wir über Zeitwohlstand sprechen, dann geht es nicht nur um wie viel Zeit wir haben, sondern vor allem darum, wie wir diese Zeit erleben. Und genau hier kommt der Begriff Quality Time ins Spiel.
Was bedeutet Quality Time?
„Quality Time“ heißt übersetzt Qualitätszeit – also bewusst verbrachte, wertvolle Zeit. Sie ist weniger eine Frage der Länge, sondern der Intensität und Aufmerksamkeit.
- Ein kurzes Gespräch kann Quality Time sein – wenn du wirklich zuhörst.
- Eine halbe Stunde im Park kann erfüllender sein als ein ganzer Nachmittag vorm Fernseher.
- Ein gemeinsames Abendessen wird zu Quality Time, wenn wir präsent sind und nicht nebenbei auf das Handy starren.
Der Unterschied: Freizeit/ Zeitwohlstand & Quality Time
- Freizeit: kann alles Mögliche sein – auch passives Dahindösen oder gelangweiltes Scrollen. Zeitwohlstand beschreibt das objektive Maß: Wie viel freie Zeit steht dir überhaupt zur Verfügung? Studien zeigen, dass Menschen in Deutschland durchschnittlich etwa 5–6 Stunden Freizeit pro Tag haben. Doch: Mehr Zeit allein macht nicht automatisch glücklicher.
- Quality Time ist das subjektive Erleben: Wie wertvoll empfindest du diese Stunden? Nutzt du sie bewusst – für dich selbst, für Begegnungen, für das, was dir Kraft schenkt? Oder rinnt sie dir durch die Finger, gefüllt mit Ablenkungen?
Quality Time: entsteht dann, wenn wir bewusst, präsent und verbunden sind – mit uns selbst, mit anderen oder mit dem Moment.
👉 Hier liegt die Magie: Zeitwohlstand ist die Basis, Quality Time ist die Veredelung. Wer nur Zeit hat, aber sie nicht bewusst gestaltet, bleibt oft unbefriedigt. Wer dagegen kleine Zeitinseln in Qualität verwandelt, erlebt mehr Fülle – auch wenn die objektiv freie Zeit knapp ist.
Das macht sie zum „goldenen Kern“ des Zeitwohlstands: Sie verwandelt Stunden in Herzenszeit.
Warum wir mehr Quality Time brauchen
Studien zeigen: Menschen, die Quality Time bewusst pflegen, berichten von mehr Lebenszufriedenheit, engeren Beziehungen und weniger Stress. Kein Wunder – denn diese Form von Zeit lädt unsere inneren Akkus viel stärker auf als bloß passiver Konsum.
Und das Beste: Quality Time muss nichts Großes sein.
- Ein Kaffee am Morgen in Stille.
- Ein Spaziergang barfuß über die Wiese.
- Lachen, bis dir die Tränen kommen.
- Oder 15 Minuten voller Aufmerksamkeit für dein Kind, deinen Partner – oder dich selbst.
Es ist die Haltung, nicht nur Zeit zu haben, sondern Zeit zu schenken. In Studien zum Wohlbefinden zeigt sich immer wieder: Nicht die Menge, sondern die Qualität gemeinsamer Erlebnisse macht uns glücklich. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir mit Partner, Kindern, Freunden oder allein sind – entscheidend ist die Intensität.
- Mit anderen: Tiefe Gespräche, gemeinsames Lachen, kreative Unternehmungen.
- Mit sich selbst: ein inspirierendes Buch, ein Bad, ein Spaziergang im Wald, Achtsamkeit.
- Im Alltag: Auch kleine Rituale – das gemeinsame Frühstück oder der Abendspaziergang – können große Wirkung haben.
Quality Time ist also wie ein Filter, der uns hilft, die wirklich bedeutungsvollen Momente aus dem Strom des Alltags herauszuschälen und zu zelebrieren.
✨ Fazit: Während Zeitwohlstand den Rahmen bildet – also ob wir genug Zeit und Gestaltungsspielraum haben –, ist Quality Time das, was diese Stunden zum Leuchten bringt.
Ich wünsche dir eine gute Zeit, bei was auch immer.
♡ lichst
Deine Tine Sonnengold