WINTERBLUES – Licht wirkt Wunder 3/3

Teil III Abschluss der Winter-Wohlfühl-Trilogie:

Dein Wohlfühlogie-Fazit & ein sanftes Leuchten für den Winter.

Wenn der Winter flüstert: „Mach’s dir gemütlich.“

Manchmal fühlt es sich an, als würde der Winter uns zuzwinkern und sagen:
„Du musst nicht funktionieren wie im Juli. Entspann dich. Nimm dir Zeit. Atme öfter durch.“

Und vielleicht ist das der wichtigste Perspektivwechsel überhaupt:

  • Der Winter ist kein Gegner.
  • Er ist eine Einladung.
  • Eine Chance.
  • Ein saisonales „Es ist okay, langsamer zu sein.“

Mit diesem Blick öffnen sich plötzlich Räume: für Ruhe, für Selbstfürsorge und für kleine Rituale, die unsere innere Sonne wieder anschalten.

Warum wir so unterschiedlich auf den Winter reagieren

Was im Zusammenhang mit Winterblues immer deutlicher wird: Nicht alle Menschen reagieren gleich auf Lichtmangel, Kälte oder Temperaturwechsel. Fachlich nennt man das Heterogenität – übersetzt bedeutet das schlicht: Wir sind verschieden. 

„Was für deine beste Freundin passt, muss nicht für dich gleich wirken – entdecke deine eigene Winter-Wohlfühlogie“.

Und genau diese Verschiedenheit zeigt sich im Winter besonders intensiv.
Während der eine schon im November das Gefühl hat, innerlich in den Energiesparmodus zu rutschen, merkt der andere kaum etwas. Manche werden schneller müde, andere eher melancholisch, wieder andere spüren „nur“ einen leichten Rückzug nach innen.

Warum ist das so?

Weil jeder Körper seinen ganz eigenen biologischen Fingerabdruck hat.
Unsere innere Uhr, unsere Hormone, unsere Lichtempfindlichkeit, unser Schlafrhythmus, unser Stresslevel, unsere Lebensgeschichte und Lebensgewohnheiten/ Lebenswandel – all das beeinflusst, wie wir die dunkle Jahreszeit erleben und wie ganz am Anfang besprochen reagieren wir Frauen eben noch ein mal anders als die Männer.

Kurz gesagt:
Es gibt keinen richtigen oder falschen Wintertyp.
Es gibt nur deinen eigenen.

Und genau deshalb ist es so wertvoll, gut auf sich selbst zu hören:
Was brauchst du, um den Winter gut zu meistern?
Mehr Licht? Mehr Ruhe? Mehr Bewegung? Mehr Wärme?
Vielleicht auch einfach mehr kleine Wohlfühlrituale, die dich durch die graue Tage tragen?

3 Wohlfühlogie-Reflexionsfragen zum eigenen Wintertyp

1. „Woran merke ich als Erstes, dass mir der Winter zu schaffen macht – an meiner Stimmung, meinem Körper oder meiner Energie?“

Diese Frage hilft, das persönliche Frühwarnsystem zu erkennen. Jeder reagiert woanders zuerst, und genau das ist wichtig zu wissen.

2. „Welche kleinen Gewohnheiten tun mir im Winter besonders gut und welche ziehen mir eher Energie ab?“

Hier zeigt sich der individuelle Weg: Manche brauchen Licht, andere Wärme, wieder andere klare Struktur oder Rückzug. Ich brauche alles davon…

3. „Wie kann ich den Winter so gestalten, dass ich mich getragen fühle statt überfordert – was wäre mein persönliches Wohlfühl-Rezept?“

Diese Frage lädt ein, den Winter nicht zu bekämpfen, sondern zu gestalten – ganz im Sinne deiner Wohlfühlogie.

✔️ Wohlfühl-Marker:
Das beste Mittel gegen Winterblues ist Entspannung

Wenn die Tage kürzer, die Abende länger und die Temperaturen eisiger werden, ist unser Körper nicht defekt – er folgt einem uralten Rhythmus.
Und wir dürfen entscheiden, wie wir damit umgehen möchten.

Der Winter als Angebot der Natur

Anstatt gegen ihn anzukämpfen, können wir ihn nutzen: als

  • Zeit des Rückzugs.
  • Zeit der inneren Ordnung.
  • Zeit der Regeneration.
  • Zeit des Durchatmens.

Denn wer sich innerlich nicht ein bisschen auf den Winter einstellt, hat in dieser Jahreszeit oft mehr zu kämpfen – biologisch wie emotional.

Entspannung als Schlüssel

Entspannung ist weit mehr als „chillen“.
In der Wohlfühlogie bedeutet sie:

  • Nervensystem beruhigen
  • Hormone ausgleichen
  • Herzfrequenz regulieren
  • Bewusstsein klären
  • Selbstkontakt stärken

Alles Dinge, die im Winter dringend gebraucht werden, weil das Licht fehlt und unser System instinktiv nach Ausgleich sucht.

Und genau hier entfaltet Entspannung ihre größte Superkraft.
Sie bringt uns wieder in Balance – nicht trotz des Winters, sondern wegen des Winters.

Die gute Nachricht:

Ab dem 21. Dezember, der Wintersonnenwende, werden die Tage wieder länger.
Ganz langsam, fast unmerklich – aber verlässlich. Jeden Tag anfänglich nur ein paar Sekunden doch ab Ende Januar sind es schon 30 Minuten mehr Tageslicht . Im Februar sind wir dann schon bei ein einem Plus von ca. 1 Stunde mehr Tageslicht gegenüber Ende Dezember.  https://www.wetteronline.de/wetterticker/die-sonnenwende-naht-die-tage-werden-bald-wieder-laenger–13d8afd2-f49b-4465-a0d8-760ae716c749?month=11&year=2014&part=single


♡ Mit jedem zusätzlichen Lichtmoment kehrt das Leben zurück in den Körper,
in den Geist, ins Herz ♡.

Bis dahin:
Nimm den Winter an die Hand.

Mach’s dir warm.
Mach’s dir weich.
Mach’s dir schön.
Mach langsam.

Lächel-Check:
Ein kleines Wohlfühlogie-Lächeln zum Mitnehmen

Falls du dich in diesem Winter wieder mal dabei erwischst, wie du gähnend unter einer Decke verschwindest und dich fragst, ob dein innerer Akku jemals wieder über 30% kommt…
Mach dir bewusst:

Du bist kein Smartphone.
Du bist ein Naturwesen.
Und Natur hat Jahreszeiten.

Im Frühling blühen wir auf.
Im Sommer strahlen wir.
Im Herbst ordnen wir.
Und im Winter?
Da kuscheln wir uns ins Leben ein – damit wir im neuen Jahr wieder leuchten können.

Von ♡ zu ♡

Deine Tine Sonnengold

Tine – Tipp: Manchmal muss man eben sein eigener Sonnenschein sein.

Dazu habe ich eine Übung für dich kreiert als Bonus der Winter – Wohlfühlogie.

Schau doch mal rein: Winter Wohlfühlogie Übung: „Lass es glitzern.“ – Tine Sonnengold

WINTERBLUES – Licht wirkt Wunder 2/3

Winter – Wohlfühl -Trilogie – Was wirklich hilft, wenn alles grau aussieht

Wenn der Körper nach Licht ruft (und die Natur leider auf stumm geschaltet hat)

Es gibt Tage, da bräuchte man rein technisch gesehen eine Fernbedienung für die Sonne. Einmal bitte „Helligkeit +30“ – danke!
Aber bis jemand diese Funktion erfindet, bleibt uns etwas viel Einfacheres: die Kunst, den eigenen Winter ein wenig wärmer, heller und freundlicher zu gestalten. Und ja – das geht. Selbst dann, wenn selbst der Himmel sich in die verschiedensten Grautöne hüllt.

Also los: Hier kommen die 7 stärksten Winterblues-Gegenmittel, sortiert nach Wohlfühlogie-Wirkungskraft.

1. Nutze das Tageslicht – dein natürlicher Lichtbooster

Auch wenn der Himmel grau ist, ist das Tageslicht immer stärker als jede Innenraumbeleuchtung.

Fakten, die dich motivieren:

  • draußen: 100.000 Lux (Sonnentag)
  • draußen, bedeckt: bis zu 5.000 Lux
  • drinnen: meist 300–500 Lux

Kein Wunder, dass unser System im Winter auf Sparflamme läuft – wir sind schlicht zu wenig draußen an der frischen Luft mit natürlichem LICHT. Die meisten von uns halten sich zu lange in geschlossenen Räumen auf.

Was hilft wirklich:

  • Mindestens 30 Minuten vormittags raus
  • 60 Minuten an bewölkten Tagen ist optimal
  • Spaziergang + Licht = doppelter Serotonin-Kick
  • Selbst durch die Wolken wirkt Tageslicht auf die Neurohormone

Schon ein täglicher Schritt vor die Tür ist eine Art Reset-Knopf für deine innere Uhr.

2. Bewegung draußen – der natürliche Stimmungsaufheller

Sport oder gemütliche Runden ums Haus kombiniert mit Licht sind Gold wert.
Warum?

  • Bewegung setzt Endorphine frei
  • Licht reguliert Hormone u.v.m.
  • frische Luft aktiviert Kreislauf und Stoffwechsel

Gemeinsam wirken sie wie ein inneres Aufräumteam gegen Müdigkeit, Nebel im Kopf und Antriebslosigkeit.

3. Struktur im Alltag – Rhythmus beruhigt das Nervensystem

Ein stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus ist im Winter wichtiger denn je.

Warum?
Weil Dunkelheit Melatonin hochhält – und zu viel Melatonin macht:
→ müde
→ langsam
→ schlapper als nötig

Gut tut:

  • feste Zubettgehzeiten
  • morgendliches Licht
  • abendliches Runterfahren
  • regelmäßige Mahlzeiten

Ordnung im Alltag = Ordnung im Innenleben.
(Oh ja, da klopft die Ordnungstherapie an die Tür- siehe Blogbeitrag:  https://tinesonnengold.info/ordnungstherapie-wenn-das-leben-wieder-struktur-atmet/

4. Lichttherapie – Sonnenersatz auf Knopfdruck

Wenn der Winterblues stärker ausgeprägt ist, kann eine Tageslichtlampe wahre Wunder wirken.

In Skandinavien stehen sie längst in Schulen und Büros. Deutschland hinkt da noch hinterher – aber deine Wohnung kann ja Vorreiter sein.

Was du wissen musst:

  • Das Licht ahmt Sonnenlicht nach – ohne UV-Anteil
  • Es beeinflusst die gleichen Prozesse wie natürliches Licht
  • Anwendung: morgens (abends eher kontraproduktiv)
  • Ideal bei starker Antriebslosigkeit & gedrückter Stimmung

    ☀️ Es ist wie eine kleine Sonne, die niemandem Bescheid sagen muss, bevor sie angeht.

5. Schaffe Wohlfühlmomente – Wärme wirkt Wunder

Kürzere Tage verlangen nach längerer Gemütlichkeit.

Dinge, die nachweislich Glückshormone anschubsen:

  • Sauna (wärmt Herz, Haut und Seele)
  • heißes Bad
  • Verabredung mit Freunden
  • Filmabend
  • ein gutes Essen
  • ein Buch – z. B. eine gewisse Wohlfühlogie 😉

Wohlfühlmomente wirken wie kleine Lichtfenster im Tag.
Und du entscheidest, wie viele du aufmachst.

Zum Thema SCHMUDDELZEIT findest du hier noch 13 ausgesuchte Wohfhühl-Rituale für dich.

6. Achtsamkeit praktizieren – Winter als Einladung zur Ruhe

Der Winter ist mehr als nur Kälte.
Er ist ein Angebot der Natur, sich zurückzunehmen.

Achtsamkeit kann dir helfen:

  • Stress zu senken
  • Emotionen zu beruhigen
  • innere Wärme zu erzeugen
  • Klarheit zu finden

Atemübungen, kleine Meditationen,  Yoga, Dehnen, Journaling…
All das wirkt wie ein innerer Kamin: Wärme von innen statt von außen.

Seitdem ich regelmäßig Qigong praktiziere, konnte ich meine Lebensenergie aktivieren und kalte Hände und Füße kenne ich so gut wie gar nicht mehr – die Betonung liegt hier auf regelmäßig, um diese Wirkung erzielen zu können. Qigong kombiniert ganz wunderbar Bewegung, Atmung und Meditation in einem – für mich ideal.

7. Vitamin D – kleiner Stoff, große Wirkung

Wenn Tageslicht fehlt, fehlt auch Vitamin D. Und das beeinflusst nicht nur Knochen, sondern auch:

  • das Immunsystem
  • die Stimmung
  • das Energielevel
  • die Entzündungsprozesse

Fun Fact der Wissenschaft:
Ohne Vitamin D können T-Lymphozyten sich nicht in Killerzellen verwandeln, um Bakterien und Viren zu bekämpfen. Hier hast du deinen ganz natürlichen Grippeschutz.

Die meisten Deutschen haben im Winter einen Mangel – logisch, ohne UV-Licht bildet der Körper kein Vitamin D.

Empfehlung (bei diagnostiziertem Mangel):
→ ärztliche Kontrolle bzw. Bluttests durch Labor
→ Supplementierung: häufig 1.000  – 4.000 I.E. täglich in der dunklen Zeit

Denn ohne Licht kann das Cholesterin in der Haut nicht zu Vitamin D3 umgebaut werden. Mache einen Test, dann bist du auf der sicheren Seite und kannst deinen inneren Sonnenstand kontrollieren.

Kleine Schritte, große Wirkung

All diese Maßnahmen sind keine Zaubertricks.
Aber sie sind Werkzeuge – und jedes einzelne davon kann deinen Winter verändern, Stück für Stück, Lichtstrahl für Lichtstrahl.

Von ♡ zu ♡

Deine Tine Sonnengold

Und jetzt?

Im dritten Teil dieser Winter-Wohlfühl-Trilogie verbinden wir alles miteinander und landen sanft im Wohlfühlogie-Fazit:

  • Warum Winter auch eine Chance ist.
  • Und warum Entspannung das beste Mittel von allen ist.

Lies hier weiter ➜ 

WINTERBLUES – Licht wirkt Wunder 1/3

Winter-Wohlfühl-Trilogie

Warum uns Dunkelheit aufs Gemüt schlägt

Wenn draußen alles grau ist, was innen bunt sein will

Kennst du dieses leise, unterschwellige „Uff-Gefühl“, das sich anschleicht, sobald der Himmel seit Stunden so aussieht, als würde er das Grau persönlich testen wollen? Ich jedenfalls schon. Und wenn es dann noch gefühlt um 15:30 Uhr dunkel wird, murmelt mein Inneres gerne etwas wie: „So… und jetzt wäre ein beheizbares Gemüt ganz praktisch.“

Damit bist du nicht allein: Jeder dritte in Deutschland klagt in der kalten Jahreszeit über ein Stimmungstief. Besonders wir Frauen sind doppelt im Rennen, denn zu diesem Winterblues gesellt sich sogar ein sommerliches Pendant: die Summertime Sadness. Während uns im Winter das Licht fehlt, macht im Sommer manchmal die Hitze, hohe Feuchtigkeit oder sogar Pollendichte uns schlapp.
Aber keine Sorge, heute bleiben wir beim Winter. Und da geht’s nicht um klinische Depressionen, sondern um dieses saisonale Tiefe. Also: Was passiert da eigentlich im Körper? Und warum fühlen wir uns im Winter eher wie die gedimmte Version unserer selbst?

Was Lichtmangel in unserem Körper auslöst

Der Winterblues ist streng genommen keine Krankheit, sondern eine biologische Reaktion auf reduzierte Sonnenenergie – unser Körper arbeitet in dieser Zeit ähnlich wie bei Angst oder Stress: Er zieht sich zurück, spart Energie, verlangsamt Prozesse. Klingt nach „Winterschlaf light“, oder?

Die benötigte Lichtintensität bekommen wir nicht durch künstliche Beleuchtung.

Hier kommt die Wohlfühlogie-freundliche Übersetzung der wichtigsten wissenschaftlichen Zusammenhänge:

1. Lichtmangel – der Winterblues-Turbo

In den dunklen Monaten trifft deutlich weniger Tageslicht auf unsere Netzhaut. Und das hat direkte Folgen auf:

  • Melatonin (Schlafhormon)
    Dunkelheit bedeutet: Melatonin steigt.
    Im Winter bleibt es länger dunkel – wir bleiben länger müde und somit auch länger schlapp.

  • Serotonin (Glückshormon)
    Wenig Licht → weniger Serotonin → weniger Antrieb, weniger Stimmungsklarheit.
    Bei Dunkelheit wandelt sich das Wachhormon Serotonin dann in das Schlafhormon Melatonin um. Je länger die Nacht, desto mehr Serotonin wird zu Melatonin: Der sowieso schon niedrige Glückshormon-Spiegel im Winter wird durch die langen Nächte nochmal zusätzlich gesenkt – keine guten Voraussetzungen für positive Wintergefühle.
  • Vitamin D
    Das UV-B-Licht fehlt, das über die Haut das lebenswichtige Vitamin D im Körper aus Cholesterol herstellt. Vitamin D in seiner aktiven Form hat seinerseits erhebliche Auswirkungen auf die Hirnfunktionen und auf die Serotonin-Stimulierung. Hier sieht man wie die verschiedenen Stoffe im Körper zusammen harmonisieren, das eine braucht das andere. Sinkt die Vitamin D-Produktion folgt daraus: Immunsystem & Stimmung sind im Keller.

  • Innere Uhr
    Weniger Licht irritiert unsere circadianen Rhythmen – Schlaf, Energielevel, Aufmerksamkeit… alles wird ein bisschen durcheinandergewirbelt. Circadiane Rhythmen sind die inneren 24-Stunden-Zyklen deines Körpers – eine Art biologischer Taktgeber, der dafür sorgt, dass alles zur richtigen Zeit passiert.

Man kann sich das vorstellen wie eine innere Uhr, die ständig mitlaufen möchte:

  • wann du wach und energiegeladen bist
  • wann du müde wirst
  • wann Verdauung, Hormone & Stoffwechsel besonders aktiv sind
  • wann dein Körper repariert, regeneriert und sich zurückzieht

In der traditionell chinesischen Medizin (TCM) gibt es eine Organuhr. Mehr dazu findest du in meinem Buch WOHLFÜHLOGIE. 

Diese innere Uhr richtet sich vor allem nach dem Licht.
Kommt morgens Sonnenlicht auf die Augen, bekommt dein Körper das Signal:
„Aufwachen, aktiv werden!“ 

Deshalb ist es auch gar nicht so gut zu abgedunkelt zu schlafen, es erschwert das Aufstehen. Dann denkt dein Körper wirklich er ist im Winterschlaf und mag gar nicht wach werden.

Wird es dunkel, sagt die Uhr wieder:
„Runterfahren, müde werden, Zeit für Reparaturprogramme.“

Im Winter – mit zu wenig Licht – kommt diese Uhr leicht aus dem Takt.

Ergebnis:

  • Müdigkeit
  • schlechter Schlaf
  • Winterblues
  • Antriebslosigkeit

Du kannst dir die circadianen Rhythmen also wie einen taktvollen Dirigenten vorstellen, der deine inneren Abläufe harmonisch koordiniert.
Wenn Licht fehlt, verliert er ein bisschen den Takt – und genau da beginnt der Winterblues.

Wenn du mehr über RHYTMUS und ROUTINEN erfahren möchte schau doch mal in mein Buch: Wohlfühlogie – Oder (m)eine Wissenschaft des Wohlfühlens (einen Link zum Books on Demand Buchshop findest du unter diesem Artikel).

Und klar: Kälte, Dunkelheit und „Schiet“-Wetter, wie man im Norden sagt, was ich gar nicht gut ab kann, führen dazu, dass wir uns weniger draußen bewegen. Damit fällt ein weiterer natürlicher Stimmungsbooster weg.

Was uns im Winter so sehr fehlt: die natürliche Superkraft SONNENLICHT oder du kannst es auch echt Sonnenwunder nennen, es wird dir klar wenn du gleich die Liste siehst was das Sonnenlicht alles für uns tut:

  • reduziert Bluthochdruck
  • senkt Cholesterinwerte
  • bildet Vitamin D
  • fördert Collagen
  • produziert Serotonin
  • bildet Melanin (Schutz + Stressabbau)
  • hilft bei Depressionen
  • hilft bei Hautproblemen
  • schützt vor Krebs
  • stärkt das Herz
  • ist Hirnnährstoff
  • stärkt das Immunsystem
  • erhöht das Bewusstsein
  • und es gibt bestimmt noch einiges mehr…

Und dann kommt Dr. Jacob Liberman um die Ecke und wirft diesen Satz in den Raum, der wie ein Weckruf klingt:

Licht dient nur zu 25 % dem Sehen – und zu 75 % hat es weit wichtigere Zwecke.“

Das ist quasi der poetische Beweis dafür, dass wir ohne Licht innerlich wie welk gewordene Zimmerpflanzen wirken (nur eben mit besseren Frisuren – meistens jedenfalls).

Übrigens Dr. Jacob Liberman ist ein US-amerikanischer Autor, Redner und Pionier auf den Gebieten Licht, Vision und Bewusstsein. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter moderner Lichttherapie und hat zahlreiche Bücher über die heilende Wirkung von Licht und die Verbindung zwischen Sehen und innerem Erleben veröffentlicht.

Was Licht alles im Körper reguliert

Licht:

  • steuert biologische Prozesse & Hormone (Vitamin D, Cortisol, Serotonin, Melatonin).
  • reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus.
  • stärkt das Immunsystem.
  • nährt das Nervensystem.
  • steuert die Zirbeldrüse.
  • weitet Gefäße & senkt den Blutdruck.
  • steuert Wachstum & Reifung.
  • reguliert Kreislauf, Blutdruck, Blutzucker.
  • beeinflusst Atmung & Atemfrequenz.
  • startet Stoffwechselprozesse.
  • wirkt direkt auf Psyche & Stimmung.

Kurz: Natürliches Licht ist ein ganzheitlicher Körper-Geist-Seelen-Regulator.
Ohne natürliches Licht laufen wir einfach nicht auf Normalbetrieb.  

✔️ Wohlfühl – Marker: Natürliches LICHT fördert LEBEN!

Ein erster Sonnenstrahl fürs Herz

Wenn du also merkst, dass du im November ein bisschen „innerlich eingeklappt“ bist – das ist kein persönliches Versagen, sondern Biologie. Dein Körper macht seinen Job: Energiesparen, Runterfahren, Überwintern.

Aber (und das ist das Schöne):
Wir können sehr viel tun, um diese Energie wieder in Fluss zu bringen.

Von ♡ zu ♡

Deine Tine Sonnengold

Und genau darum geht es in Teil II:
„Was du gegen den Winterblues tun kannst – 7 Wege zu mehr Licht, Wärme & Wohlgefühl.“

Loslassen & Neubeginn – Innere Transformation im Rhythmus der Natur

Wenn kleine Wesen große Gefühle auslösen

Heute Morgen huschte ein kleines rostbraunes Eichhörnchen über meinen Weg – flink, lebendig, voller Tatendrang. Und zack! Da war sie wieder, diese Welle.
Nicht aus Tränen, sondern aus Erinnerungen. 

Meine Mutter liebte Eichhörnchen. Auf ihrem Bett saßen sie als Stofftiere, und ihr erstes Auto – ein alter VW Käfer – trug ein Steiff-Eichhörnchen-Anhänger am Rückspiegel.
Ein Glücksbringer, der sie viele Jahre begleitet hat, unfallfrei.

Schon zu ihren Lebzeiten musste ich bei jedem Eichhörnchen an sie denken, aber jetzt ist es anders. Heute spüre ich, wie sie in jedem kleinen pelzigen Wesen weiterlebt – als würde sie mir zuwinken und sagen: „Hey, ich bin da. Mach dir keine Sorgen.“

Ein schöner Moment des Innehaltens. Kein Weinen mehr, nur ein warmes Lächeln.

Trauern ist ein Prozess mit vielen Höhen und Tiefen. Mal ist es schwer und dann gibt es wieder so spezielle Momente wie der heute Morgen, obwohl es doch nur ein Eichhörnchen war.

Von Rübensaft und Rührung

Vor ein paar Wochen war das noch anders. Da reichte schon ein Becher Rübensaft, um mich aus der Fassung zu bringen.

Sie liebte diesen süßen Aufstrich, der sie an ihre Kindheit erinnerte. Ich sehe sie förmlich vor mir – die kleine Ingrid, wie sie nach dem Spielen hungrig in die Küche läuft, sich ein Brot mit Rübensaft schmiert und fröhlich lacht.

Diese Bilder tun weh und gleichzeitig gut.
Trauer ist eben ein seltsamer Begleiter: Sie bringt Tränen, aber auch Lächeln. Und manchmal beides zugleich.

Die Wellen der Trauer – und das Meer in uns

Der US-Psychologe George A. Bonanno beschreibt, dass Trauer wie das Meer ist:
Manchmal ruhig und klar, dann wieder aufgewühlt. Die Wellen kommen – und gehen. Zwischen den Wellen gibt es immer wieder Phasen der Ruhe, in denen Heilung geschieht.

Ich empfinde das genauso. Anfangs war jede Welle ein Tsunami, doch mit der Zeit werden sie sanfter.

Manchmal kommt eine große, dunkle Welle, die dich mitreißt, dann folgt wieder eine ruhige Phase, in der du atmen kannst. Und mit jeder Welle wird der Abstand etwas größer.

Der Schmerz verändert sich, er wird tragbar.
Er verliert an Schärfe, die Liebe bleibt.

Ich finde dieses Bild so tröstlich:
„Du bist nicht die Welle. Du bist das Meer. Die Form vergeht, das Wesen bleibt.“ 
– Ramana Maharshi (frei zitiert)“
Auszug aus Realitäts Reset – Bewusstsein Reloaded von Ben J. Kress

Die Wellen kommen und gehen, aber das Meer – das, was uns wirklich ausmacht – bleibt ruhig und tief. 

Deine Welle der Erinnerung

Wie ist das bei dir?
Kennst du auch diese Wellen, die manchmal ganz plötzlich auftauchen?
Beim Duft von frisch gebackenem Brot, beim Lieblingslied eines geliebten Menschen oder wenn ein Ort dich zurückversetzt in „Damals“?

Frage an dich: Wie gehst du mit deiner Trauer um?

Vielleicht hilft es dir, diese Wellen nicht zu bekämpfen, sondern dich sanft von ihnen tragen zu lassen. Denn Trauer will nicht weggedrückt werden – sie will bewegt werden.

Trauer darf leicht werden

Mit der Zeit lernt man, auf den Wellen zu reiten, statt unterzugehen.
Und irgendwann merkst du: Sie tragen dich – nicht mehr fort, sondern weiter.

Heute hat mir ein kleines Eichhörnchen das gezeigt. 🐿️
Danke, Mama.

Kintsugi – Die Kunst, aus Zerbrochenem Gold zu machen

Zerbrochen – und trotzdem schön

In Japan gibt es eine Philosophie, die mich tief berührt: Kintsugi (japanisch 金継ぎ)
Dabei werden zerbrochene Keramikstücke mit Gold repariert – die Bruchstellen werden nicht versteckt, sondern vergoldet.
Das Ergebnis: Ein neues, einzigartiges Kunstwerk, das seine Geschichte stolz trägt.

Was für eine wunderschöne Metapher für das Leben – und für Trauer.

Auch ich fühle mich manchmal wie ein zerbrochenes Gefäß.
Aber gerade die Risse sind es, die mir zeigen, wo das Licht hereinkommt.

Die goldene Kunst des Heilens

Kintsugi heißt übersetzt „goldenes Zusammensetzen“ – und das braucht Zeit, Geduld und liebevolle Aufmerksamkeit.
So wie die Trauer.

Ich spüre, wie ich nach und nach alle Teile meines Herzens zusammensetze – mit Erinnerungen, Dankbarkeit und neuen Erkenntnissen – und sie mit Gold verklebe.
Das ist meine Art der Heilung. 

Vielleicht ist Kintsugi auch für dich ein schönes Bild:
Nicht alles, was zerbricht, ist verloren.
Manches wird durch den Bruch erst vollkommen.

Mir gefällt diese Sichtweise sehr. Aus diesem Grund erwähne ich Kintsugi. Diese alte Technik hebt die „Narben“ als Teile der neuen Gestalt bewusst hervor und lässt sie glänzen. Sie werden nicht kaschiert, sondern bewusst betont. Sie werden nicht verdrängt, sondern hervorgehoben.

So bin ich jetzt ein neues Gefäß mit neuem Bewusstsein. Wir gehen im Leben gestärkt aus Rissen und Brüchen hervor.

In meinem Buch Wohlfühlogie, (m)eine Wissenschaft des Wohlfühlens habe ich auch das Thema KINTSUGI aufgegriffen (S. 283). Dazu gibt es einiges zu wissen und es werden auch Workshops angeboten um diese Kunstform zu erlernen und zu erleben.

🍂 Wenn die Natur loslässt – Lernen vom Jahreskreis

Der Rhythmus des Lebens

Mit dem Herbst beginnt die Zeit des Loslassens.
Die Natur zieht sich zurück, sammelt ihre Kräfte und übergibt Altes vertrauensvoll dem Wandel. Blätter sinken zu Boden – leise, würdevoll, als wüssten sie: jedes Ende trägt bereits den Anfang in sich.

Auch wir dürfen von diesem Rhythmus lernen.
Es ist, als würde uns der Jahreskreis sanft zuflüstern:
„Halte nicht fest, was gehen möchte – vertraue darauf, dass Neues wachsen wird.“

So wie die Bäume ihre Blätter loslassen, dürfen auch wir alte Gedanken, Sorgen oder Rollen ablegen, die uns nicht mehr nähren. Denn erst, wenn wir leer werden, kann das Leben uns wieder neu füllen. 

Trauer folgt dem gleichen Rhythmus.
Loslassen, Ruhen, Neubeginn.
Es ist der Kreislauf von Leben und Tod – wie eine Drehtür zwischen den Welten.

In dieser Jahreszeit werde ich stiller zum Ende des Sommers -SAMHAIN feierten schon die Kelten, das uralte Ahnenfest in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November.

Ein Wendepunkt im Jahreskreis, an dem das Alte verabschiedet und das Neue begrüßt wird. Heute kennen wir diesen Tag als Halloween – doch seine ursprüngliche Bedeutung ist viel tiefer: Samhain war eine Nacht der Stille, des Dankens und des Erinnerns.

Die Menschen glaubten, dass in dieser Zeit die Schleier zwischen den Welten dünner werden – eine Einladung, mit den Ahnen in Verbindung zu treten, Frieden zu schließen oder einfach innezuhalten.

In der damaligen Vorstellung der Kelten starb ein Mensch nicht einfach und war verschwunden, vielmehr war der Tod ein Teil des natürlichen Zyklus. Er stellte nicht das Ende dar, sondern die Verstorbenen änderten lediglich ihre Form. Samhain war die Nacht, in der man sich mit den eigenen Ahnen verband, um Ungeklärtes aus der Welt zu schaffen, sich auszusöhnen und um Unterstützung zu bitten.

Laut Andreas Hofeneder, Professor der Keltologie an der Universität Greifswald, hatten die Kelten aber auch Angst vor verirrten Seelen und sogenannten Wiedergängern. Sie versuchten diese mit Opfergaben zu besänftigen – Erntedank kennen wir heute noch.

Wir können am 31. Oktober in die spirituelle Bedeutung von Samhain eintauchen. Ich denke, es ist immer hilfreich, sich mit dem eigenen zyklischen Dasein zu verbinden. Wir existieren nie losgelöst von unserer Umwelt und den natürlichen Rhythmen, auch wenn wir das manchmal vergessen. Wahrscheinlich brauchen die meisten von uns in der dunklen Jahreszeit mehr Schlaf, Ruhe und Zeit für uns, während wir im Sommer mehr nach außen gerichtete Energie haben, gerne unter Leuten sind und spontaner in den Tag hinein leben. Und das ist okay so!

Wir dürfen uns jetzt mehr auf uns selbst konzentrieren und neue Ideen, Ziele und Wünsche ausbrüten, bevor sie dann das Licht der Welt erblicken. Der sogenannte Jahresendsport, dazu habe ich einen Blogbeitrag geschrieben To-Want Liste.

Dieses Jahr werde ich die Qualität von Samhain besonders für mich nutzen um beim traditionellen Grünkohlessen an meine liebe Mu(tter) denken.

Vielleicht magst du ja auch ein Familienrezept kochen oder Fotos von Verstorbenen, die dir nahe standen bei dir Zuhause aufstellen?!

Um geboren zu werden, benötigtest du:

2 Eltern

4 Großeltern

8 Urgroßeltern

16 Ururgroßeltern

32 Urururgroßeltern

64 Ururururgroßeltern

128 Urururururgroßeltern

256 Ururururururgroßeltern

512 Urururururururgroßeltern

1,024 Ururururururururgroßeltern

2.048 Urururururururururgroßeltern

SELBSTREFLEXION

Was darf in deinem Leben sterben, damit etwas neues geboren werden kann?

Vielleicht spürst du in dieser Jahreszeit auch das Bedürfnis, nach innen zu gehen.
Ein Licht anzuzünden.
Ein Familienrezept zu kochen.
Oder Fotos deiner Liebsten aufzustellen – als stilles „Danke“ für alles, was war und was dich geprägt hat. 

„Neubeginn aus dem Vergangenen“ 

Zum Abschluß habe ich noch ein wie ich finde wunderschönes Gedicht zu dem Thema:

Die Jahreszeiten unseres Lebens…
„Mutter Natur lebt es uns  immer wieder in ihren  Zyklen vor… 
Jede Jahreszeit liegt als  energetischer Fingerabdruck  in uns… 
weil wir ein Teil  von ihr sind…
Auch wir unterliegen diesen  Rhythmus des immer wieder Werden und Vergehen… 
Jedes Jahr aufs neue… 
wir sollten uns mehr an den Jahreszeiten orientieren… 
Uns immer wieder mit ihr verbinden und zum stillen Beobachter werden… 
Was jetzt gerade um uns in der Natur geschieht ist genau jenes was in uns selbst geschieht…
Sei wie der Baum der nun seine Blätter (das Alte) abwirft… 
Dadurch werden seine Äste sichtbar… 
Man sieht wie und was über das Jahr „gewachsen“ ist. 
Die Herbststürme prüfen seine Stärke und das was nicht mehr „haltbar“ ist bricht und stirbt nun ab… sodass sich die Energie „neu“ konzentrieren und sammeln kann… 
Die Lebens-Energie kehrt nun zurück in ihre Wurzeln… 
Zurück zu Ihren Ursprung…
Besinnung nach innen… 
innere Einkehr… reflektieren… 
nach-fühlen… loslassen… 
Ab-sterben-los-lassen…
Fortschritte und Wachstum werden sichtbar… 
Das Außen kehrt nun zurück in das Innere…
Zurück in den tiefen heilenden Schlaf…
Um sich zu regenerieren, neu zu sortieren, sich zu konzentrieren, um zu verarbeiten, um mit sich selbst zu sein…
All das geschieht gerade auch in uns…
Vertraue auf diesen immer wiederkehrenden Wandel und begleite dich selbst durch die  Jahreszeiten deines Lebens…
Du BIST… all das was du im Außen siehst…“

aus den Büchern von Markus Everdiking (Heilende Texte)

Der Kreislauf des Lebens – immer in Bewegung

Lebenszyklen sind kein Zufall, sie sind unser natürlicher Rhythmus.
Mal sind wir in der Phase des Aufblühens, mal im Rückzug, mal mitten im Chaos des Wandels.
Alles gehört dazu.

Wenn du also das nächste Mal das Gefühl hast, du „funktionierst nicht“ – atme tief durch und erinnere dich:
🌊 Du bist nicht die Welle. Du bist das Meer.

Das Meer verändert sich ständig – und bleibt doch immer es selbst.

Transformation mit einem Augenzwinkern

Manchmal braucht der Wandel ein bisschen Humor.
Denn das Leben nimmt uns oft erst dann ernst, wenn wir anfangen, über uns selbst zu lächeln.
Jede Krise, jeder Umbruch und jeder kleine Tod trägt einen Samen in sich – und dieser Samen heißt Neubeginn.

Also: Sei geduldig mit dir, liebevoll mit deinen Prozessen und großzügig mit deinem inneren Frühling. 🌷

Von ♡ zu ♡

Deine

Tine Sonnengold

Alles im grünen Bereich? 🌿

Wie Bäume uns glücklicher und gesünder machen

Wo die Seele Wurzeln schlägt

Manchmal habe ich das Gefühl: Bäume sind die besten Therapeuten der Welt – und sie nehmen nicht einmal Geld dafür. Kein Termin, keine Wartezeit, keine Zuzahlung. Sie fordern nur eins: dass wir da sind, zuhören, atmen.

Schon der wunderbare Erich Kästner wusste:
„Die Seele wird vom Pflastertreten krumm. Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern oder Schwestern reden und tauscht bei ihnen seine Seele um. Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm. Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.“

Und tatsächlich – Wälder beruhigen. Sie senken nachweislich unseren Stresslevel. Das ist wichtig, denn chronischer Stress kann eine Hauptursache vieler Krankheiten sein.

Wenn ich die Wahl habe, zieht es mich nicht auf Felder oder in den Stadtpark, sondern immer in den Wald. 🌳 Dort ist mein Kraftort. Zwischen den Stämmen lade ich meinen inneren Akku auf wie nirgends sonst.

Doch so selbstverständlich, wie die Natur für uns da ist, ist sie für viele längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Viele Menschen haben sich von ihr entfernt, ohne es zu merken.

Biochemie mit Zauberstaub

Beim Spaziergang zwischen diesen grünen Riesen passiert etwas Magisches – und nein, kein Hokuspokus, sondern echte Biochemie! Der Körper schüttet mehr DHEA aus – ein Hormon, das unser Herz-Kreislauf-System stärkt, aber mit zunehmendem Alter und unter Stress weniger produziert wird.

Die Folgen sind spürbar: Blutdruck und Puls sinken, die Schultern entspannen sich – und irgendwo in uns flüstert eine Stimme: „Ach, so fühlt sich Leben also an.“

Zwischen Wurzeln, Wunderkräften und Waldsalat

Bäume sind so individuell wie wir Menschen. Sie brauchen Licht, den richtigen Standort, ein passendes Klima – und Raum zum Wachsen. Manche überdauern Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende.

Die Altersbestimmung von Bäumen – die sogenannte Dendrochronologie – ist eine Wissenschaft für sich. Und sie bringt Erstaunliches zutage:

  • Sommerlinde: bis 1.000 Jahre
  • Eiche: 800–900 Jahre
  • Winterlinde: 800 Jahre
  • Eibe: 750 Jahre
  • Douglasie: 700 Jahre
  • Tanne: 600 Jahre
  • Bergahorn: 500 Jahre
  • Ulme: 400 Jahre
  • Lärche: 400 Jahre
  • Esche: 300 Jahre
  • Schwarzpappel: 300 Jahre
  • Rotbuche: 300 Jahre
  • Kiefer: 300 Jahre
  • Fichte: 300 Jahre
  • Weißbuche: 150 Jahre
  • Spitzahorn: 150 Jahre
  • Birke: 120 Jahre
  • Schwarzerle: 120 Jahre

Der vermutlich älteste Baum Deutschlands steht in Schenklengsfeld: eine Sommerlinde, die nach Expertenschätzungen über 1.200 Jahre alt ist.

Natürlich hängt die Lebensspanne auch vom Standort ab – und davon, ob wir Menschen es zulassen.

Haben Bäume Gefühle?

Klingt verrückt? Studien legen tatsächlich nahe, dass Bäume mehr Intelligenz und Sozialverhalten besitzen, als wir uns je vorstellen konnten.

Der bekannte Förster und Autor Peter Wohlleben beschreibt, dass Bäume Schmerzen spüren und sogar Angst empfinden können. Sie stehen gerne nah beieinander, „kuscheln“ sozusagen, und bilden enge Bindungen – wie alte Paare, die aufeinander achten.

Auch der Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl sieht in Bäumen weit mehr als Holzlieferanten:
„Bäume sind weise Wesen und unsere Lehrer. Sie leben in der Stille, sind Meister der Meditation. Sie nehmen das aus der Sonne strömende OM auf und verwandeln kosmische Harmonie in Leben.“

Von ihm habe ich persönlich unglaublich viel gelernt. Wenn ich seinen Vorträgen lausche, ist es ein bisschen so, als würde ich einem weisen Großvater zuhören, den ich mir immer gewünscht habe.

Medizin und Heilkraft der Bäume 🌳

Grüne Hausapotheke

Blätter, Rinden und Früchte von Bäumen und Sträuchern sind seit Jahrhunderten Teil der Volksmedizin – und ihre Wirkung ist erstaunlich vielfältig. Ob bei Durchfall (Brombeerblätter) oder Verstopfung (Hibiskusblüten), bei Gedächtnisschwäche, Tinnitus oder Demenz (Ginkgoblätter), als Immunbooster bei Erkältungen (Holunderblüten, Hagebutten), bei Hautproblemen (Hamamelis) oder zur Unterstützung von Herz, Kreislauf und Stoffwechsel (Weißdorn) – die Natur hält für fast alles etwas bereit.

Baumblätter – essbares Wildgrün von oben

Klingt erst mal ungewöhnlich, aber probier’s aus: Beim Spaziergang einfach mal ein zartes Blatt naschen!

Meine ersten Erfahrungen habe ich mit Birke gemacht. Schon als Kind mochte ich diesen Baum mit seiner hellen Rinde – für mich war er immer ein freundlicher Frühlingsbote. 

Weiß wie ein Neuanfang

Die Birke strahlt Leichtigkeit aus. Sie wächst schnell, sie ist flexibel und erinnert uns daran: Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen. Wenn du also das Gefühl hast, du hängst fest – geh zur Birke. Sie zeigt dir, wie schön Neubeginn aussehen kann.

Die Birke ist die Optimistin im Wald – hell, strahlend, immer bereit für einen frischen Start. 

Heute weiß ich: Im Frühling sind junge Baumblätter eine echte Bereicherung für den Speiseplan. Sie sind zart, frisch und voller Vitalstoffe. Besonders die Linde schmeckt wie ein feiner Salat – und das ganz ohne Pestizide oder Plastikverpackung.

Vitalstoffe satt 🍃

Essbare junge Baumblätter enthalten eine Fülle an Nährstoffen:

  • Vitamin C – stärkt das Immunsystem, wirkt antioxidativ
  • Vitamin A / Beta-Carotin – wichtig für Haut, Schleimhäute und Augen
  • Vitamin K – unterstützt Knochen und Blutgerinnung
  • Mineralstoffe – Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink
  • Eiweiß – besonders Birke und Linde enthalten beachtliche Mengen
  • Sekundäre Pflanzenstoffe – Flavonoide, Polyphenole, Gerbstoffe: antioxidativ & entzündungshemmend
  • Ballaststoffe – gut für Verdauung und Darmflora

Man könnte sagen: Blätter sind die „grüne Smoothie-Bar der Natur“.

Ein kleines Blatt-Buffet 🌿

Wenn man im Frühling durch den Wald spaziert, duftet es nicht nur nach Erde, Moos und Abenteuer, sondern manchmal auch ein bisschen nach… Salatbar. Ja, richtig gelesen! Die Natur ist großzügiger, als wir oft denken. Und während die meisten Leute mit gesenktem Kopf auf ihr Handy starren, kannst du einfach mal den Blick heben – oder besser gesagt: die Hand ausstrecken – und ein frisches Blatt kosten.

Birke – Betula, die Lichtbringerin

Die Birke erkennt man sofort: Weißer Stamm, schwarz gefleckt, als hätte sie morgens vergessen, die Mascara ordentlich abzuschminken. Sie ist der Baum der Leichtigkeit, des Neubeginns – kein Wunder, dass sie traditionell für den Frühling und das Erwachen der Lebenskräfte steht.

Junge Birkenblätter schmecken mild-herb, mit einer feinen Frische.

Die kleinen Blätter haben es in sich: Sie enthalten Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Kalium, Calcium, Phytosterine, Saponine, Terpene und Vitamin C. Besonders die Bitterstoffe sind echte Alleskönner – sie wirken antibakteriell, entzündungshemmend, verdauungsfördernd und stärken das Immunsystem.
Kein Wunder, dass Birkenblättertee seit jeher in der Volksmedizin für die Nieren und Harnwege genutzt wird.

Birkenwasser, das im Frühjahr direkt aus dem Stamm gewonnen wird, war früher ein echtes Lebenselixier. Heute gibt’s das auch im Bio-Laden – aber im Wald schmeckt’s einfach echter.

Linde – Tilia, die Herzöffnerin

Wenn man im Frühling unter einer Linde steht, hat man das Gefühl, die Welt hätte kurz ein Parfum aufgelegt. Süß, zart, fast ein bisschen wie eine Umarmung aus Blütenduft. Kein Wunder also, dass die Linde seit Jahrhunderten als „Baum der Liebe und Geborgenheit“ gilt. Und ganz ehrlich: Wer jemals Lindenblätter probiert hat, weiß – auch kulinarisch hat sie einiges zu bieten. Herzförmig wie ein Symbol der Liebe – und mild, süßlich im Geschmack. Junge Lindenblätter sind eine wahre „Wald-Salat-Delikatesse“. Roh im Salat, aufs Brot oder einfach pur genascht – sie bringen Leichtigkeit in die Küche. 

Gerade für Anfänger sind sie bestens geeignet. Du kannst sie einfach so vom Ast knabbern oder in deinen grünen Smoothie schmuggeln, ohne dass dich dein Mixer komisch anschaut.

Besonders spannend: Lindenblätter enthalten wertvolle Schleimstoffe (ja, klingt nicht sexy, ist aber mega hilfreich für Schleimhäute und Magen-Darm-Balance). Außerdem wirken sie beruhigend – ein natürlicher Wohlfühl-Snack für stressige Tage.

Die Linde ist für mich wie die beste Freundin im Baumformat – verständnisvoll, warmherzig, immer da. 

Fun Fact: Früher war die Dorflinde der Ort, an dem sich die Menschen getroffen haben, um zu reden, zu feiern, zu tanzen. Heute scrollen wir dafür durch Social Media – vielleicht sollten wir einfach wieder mehr unter Linden abhängen?

Weißdorn – Crataegus, der Herzbeschützer

Früher hieß er „Brotbaum“ – nicht, weil er Brötchen gebacken hätte (obwohl das praktisch wäre 😉), sondern weil die Menschen seine jungen Blätter direkt aufs Butterbrot legten. Leicht nussig im Geschmack, zart und frisch – so wurde der Weißdorn zum Alltagsbegleiter. 

Die jungen Blätter sind essbar, mild-nussig und passen nicht nur aufs Brot, sondern auch in Salate oder einfach zum Naschen unterwegs.

Doch er ist weit mehr als nur eine kulinarische Bereicherung: Weißdorn ist ein echtes Herzmittel der Natur. In der Volksmedizin ist der Weißdorn seit Jahrhunderten hochgeschätzt – vor allem wegen seiner herzstärkenden Wirkung.

Er enthält Flavonoide und oligomere Procyanidine, die die Durchblutung fördern, die Gefäße stärken und den Herzmuskel unterstützen. Studien zeigen, dass Weißdorn positiv auf Herzrhythmus, Blutdruck und allgemeine Herz-Kreislauf-Leistung wirkt. Kein Wunder also, dass er liebevoll „Balsam fürs Herz“ genannt wird – und zwar im doppelten Sinne: körperlich und seelisch.

Der Weißdorn ist die „Herzapotheke des Waldes“ – köstlich, heilkräftig und ein treuer Begleiter für Herz und Seele

Buche – Fagus, die stille Königin des Waldes

Ihre jungen Blätter sind zart und mild im Geschmack – leicht säuerlich und knackig. Ein echtes Frühlingsgrün, das früher oft als Notnahrung diente, heute aber wunderbar in den Salat passt.

Das mit den Buchenblättern ist allerdings eine kleine Herausforderung: Sie sind säuerlicher als zum Beispiel Lindenblätter. Aber – und das ist das Schöne – unser Geschmack ist anpassungsfähig. Je öfter du probierst, desto mehr gewöhnst du dich daran, und irgendwann denkst du: „Warum eigentlich immer Kopfsalat, wenn die Buche schon alles kann?“

Und genau da wird es spannend: Buchenblätter enthalten wertvolle Bitterstoffe, die unsere Geschmacksknospen heute fast verlernt haben. Bitter? Igitt? – Falsch gedacht! Bitterstoffe sind super für die Verdauung, kurbeln den Stoffwechsel an und helfen dem Körper, in Balance zu bleiben. Also eigentlich ein Gratis-Wellnessprogramm aus dem Wald.

Natürlich braucht es auch ein paar Regeln:

  • Nur die jungen Blätter naschen – die alten sind oft hart und enthalten mehr Gerbstoffe, sind somit dann auch bitter.
  • Nicht alle Bäume sind essbar! Finger weg von Eibe, Robinie, Goldregen oder Lorbeer-Kirsche – da wird’s nicht gesund, sondern gefährlich.
  • Immer in Maßen genießen – Blätter sind ein Snack, kein Hauptgericht.
  • Und: Bitte Bioqualität, also fernab von Straßenrändern oder Pestizidwolken pflücken.

💚 Und mal ehrlich: Warum immer nur im Supermarkt den Salatkopf jagen, wenn der Wald eine grüne Snackbar bereithält?

Wenn Bäume sprechen, ohne Worte

Bäume sind für mich stille Meister. Sie stehen da, ohne Eile, ohne To-do-Listen, ohne „Heute noch 10.000 Schritte schaffen“. Sie vertrauen darauf, dass Sonne, Regen und Erde ihren Teil tun. Und sie zeigen uns: Wahre Stärke heißt, tief verwurzelt zu sein – und trotzdem flexibel im Wind zu tanzen.

Wenn wir durch den Wald gehen, passiert etwas Zauberhaftes: Unser Atem wird ruhiger, das Herz leichter. Zwischen zwei Baumstämmen versteht man plötzlich:
🌳 Wir gehören dazu. Wir sind Teil von diesem großen, grünen Ganzen.

Mein Fazit: Ohne gesunde Wälder kein gesundes Leben. Nicht für den Körper, nicht für die Seele.
Darum: Geh raus, leg deine Hand an einen Baumstamm, lausche. Vielleicht sagt er nichts – aber du wirst verstehen.
Und dann ist alles im grünen Bereich. 🌱

In meinem Buch Wohlfühlogie findest du auf Seite 183 meine ganz persönliche Liebeserklärung an die Natur.

Entspannte Grüße

Deine Tine Sonnengold

Frühaufstehen? Nein danke – warum mein Biorhythmus anders tickt

Schon als Kind war mein Bett meine warme Insel. Ein sicherer Hafen, wo es mir einfach immer gut ging. Heute teile ich diese Insel mit meinem Lieblingsmenschen – was sie nicht unbedingt „leichter“ macht, morgens rauszukommen. 😊

Die Schlummertaste war und ist mein bester Freund. Frühaufstehen? Ich? Keine Chance.

Lerchen und Eulen: Die Wissenschaft der Chronotypen

Jeder Mensch trägt eine innere Uhr in sich. Rund 40 % gehören zu den Morgenmenschen – den Lerchen. Sie sind schon bei Sonnenaufgang voller Energie und abends früh bettreif.
Etwa 30 % sind Abendmenschen – die Eulen. Sie kommen spät in Fahrt, bleiben dafür abends länger wach. Der Rest liegt irgendwo dazwischen, meist mit einer Tendenz zur Eule.

👉 Das Entscheidende: Diese Chronotypen sind genetisch vorgegeben. Niemand entscheidet sich freiwillig, eine Nachteule zu sein. Es steckt in unserer DNA.

Aufgezwungene Zeitpläne – ein Hamsterrad für Nachteulen

Unsere Gesellschaft ist auf Lerchen programmiert: Schulbeginn um acht, Arbeitsstart am Morgen, Meetings zur „besten“ Zeit. Für Nachteulen bedeutet das: chronischer Schlafmangel.
Studien zeigen, dass Eulen dadurch ein höheres Risiko für Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere gesundheitliche Probleme haben.

Evolutionär machte die Vielfalt der Rhythmen einst Sinn – während einige schliefen, wachten andere über die Sicherheit des Stammes. Heute aber ist es oft eine Quelle von Dauerstress.

Überarbeitung statt Natur-Rhythmus

Künstliches Licht, 24/7-Verfügbarkeit, immer schneller, höher, weiter: Viele von uns leben längst nicht mehr im Einklang mit dem eigenen Rhythmus. Müde? Egal. Kaffee, Laptop, weiter geht’s.

Keine Zeit zu haben gilt fast als Statussymbol:

  • „Ich bin wichtig.“
  • „Ich werde gebraucht.“
  • „Sorry, bin auf dem Sprung!“

Doch was geht dabei verloren? Zeit für uns selbst. Zeit für Beziehungen. Zeit für das Wesentliche.

Zeitwohlstand statt ständige Hetze

Vielleicht ist es an der Zeit, weniger auf den Wecker zu hören – und mehr auf die innere Uhr. Zeitwohlstand bedeutet, bewusst Zeit zu haben, frei gestalten zu können und sie mit echter Quality Time zu füllen.

Fazit: Wofür stehst du auf?

Am Ende zählt nicht, wann du aufstehst – sondern wofür.
Ob Lerche oder Eule: Wenn du deinen Rhythmus kennst und respektierst, lebst du gesünder, entspannter und im Einklang mit dir selbst

Freizeit oder Zeitwohlstand – wie wir wirklich mit unserer Zeit umgehen

Stell dir vor, jemand schenkt dir täglich sechs Stunden Zeit. Klingt herrlich, oder? Genau so sieht es in Deutschland im Schnitt aus: rund 6 Stunden pro Tag Freizeit, an Wochenenden sogar bis zu 8. Doch die spannende Frage lautet: Wie nutzen wir dieses Geschenk wirklich?

Wenn wir ehrlich sind, verbringen wir viel davon mit passiven Dingen: Streaming, Zappen, Surfen. Auch schön – aber ist es das, was unser Herz hüpfen lässt? Oder wünschen wir uns nicht vielmehr mehr Bewegung, mehr Natur, mehr echte Begegnungen? Hier beginnt die spannende Reise vom bloßen „Freizeit haben“ zum echten Zeitwohlstand.

Freizeit – mehr Schein als Sein?

Untersuchungen zeigen: Zwischen dem, was wir tun, und dem, was wir eigentlich gern tun würden, klafft oft eine große Lücke. Viele Menschen möchten mehr Sport treiben, draußen sein oder kulturelle Veranstaltungen besuchen. Doch im Alltag bleibt es meist beim Wunsch.

Noch dazu ist „Freizeit“ gar nicht so klar definiert. Manche Studien zählen Gartenarbeit, Ehrenamt oder Tierpflege dazu, andere nicht. Und Aufgaben wie Einkaufen, Kochen oder Hausarbeit werden oft ausgeklammert – obwohl sie ebenfalls Zeit beanspruchen.

Was bedeutet Zeitwohlstand?

Hier kommt ein neuer, kraftvoller Begriff ins Spiel: Zeitwohlstand. Er stellt nicht die Menge der freien Stunden in den Vordergrund, sondern die Qualität und Selbstbestimmung darüber.

Die Forschung unterscheidet dabei mehrere Dimensionen:

  • Zeitreichtum: Wie viel freie Zeit bleibt übrig, wenn Arbeit, Haushalt und andere Pflichten erledigt sind?
  • Zeitsouveränität: Kann ich selbst entscheiden, wann und wie ich meine Zeit nutze? Wie zufrieden bin ich mit meiner Zeit?
  • Qualität: Fühlt sich meine freie Zeit erfüllend, sinnvoll und entspannend an – oder eher gehetzt und fremdbestimmt?
  • Rhythmen & Synchronisation: Wie gut passen meine Lebensrhythmen zu denen meines Umfelds? Habe ich Zeit für Familie, Freunde – und für die natürliche Ordnung von Tag und Nacht, Sommer und Winter?

Zeitwohlstand ist also kein starres Maß, sondern ein Konzept, das zeigt, wie eng Lebensqualität, Gesundheit und Zufriedenheit mit unserer Zeitgestaltung verwoben sind.

Warum Zeit so wertvoll ist

Studien belegen: „Genug Zeit haben“ ist für viele Menschen ein zentraler Glücksfaktor – oft noch wichtiger als finanzieller Wohlstand. Denn Geld lässt sich vermehren, Zeit nicht.

Dabei zählt weniger die Quantität, sondern die Qualität: Eine bewusst genutzte Stunde für dich selbst kann erfüllender sein als drei Stunden passives Scrollen am Handy. Besonders für Eltern oder Menschen mit vielen Verpflichtungen wird spürbar, dass Zeit oft das knappste Gut überhaupt ist – und Selbstfürsorge der erste Bereich, der unter Zeitnot leidet.

Vielleicht ist das eigentliche Geheimnis nicht, mehr Freizeit zu haben, sondern mehr Zeitwohlstand zu leben. Also die Stunden, die wir haben, so zu füllen, dass unser Herz leichter wird.

Manchmal reicht dafür schon ein kleiner Perspektivwechsel: die Wäsche bewusst aufhängen und dabei den Vögeln lauschen. Einen Spaziergang nicht als „Bewegungseinheit“ abhaken, sondern als Mini-Abenteuer sehen. Oder einfach mal das Handy weglegen und ein richtig gutes Gespräch führen.

Zeitwohlstand bedeutet: weniger hetzen, mehr erleben. Weniger „müssen“, mehr „dürfen“. Und vielleicht auch einfach mal ein bisschen mehr lachen. Denn das Schönste am Zeitwohlstand ist: Er macht reich – ohne etwas zu kosten.

Quality Time – die Schwester des Zeitwohlstands

Wenn wir über Zeitwohlstand sprechen, dann geht es nicht nur um wie viel Zeit wir haben, sondern vor allem darum, wie wir diese Zeit erleben. Und genau hier kommt der Begriff Quality Time ins Spiel.

Was bedeutet Quality Time?

„Quality Time“ heißt übersetzt Qualitätszeit – also bewusst verbrachte, wertvolle Zeit. Sie ist weniger eine Frage der Länge, sondern der Intensität und Aufmerksamkeit.

  • Ein kurzes Gespräch kann Quality Time sein – wenn du wirklich zuhörst.
  • Eine halbe Stunde im Park kann erfüllender sein als ein ganzer Nachmittag vorm Fernseher.
  • Ein gemeinsames Abendessen wird zu Quality Time, wenn wir präsent sind und nicht nebenbei auf das Handy starren.

Der Unterschied: Freizeit/ Zeitwohlstand & Quality Time

  • Freizeit: kann alles Mögliche sein – auch passives Dahindösen oder gelangweiltes Scrollen. Zeitwohlstand beschreibt das objektive Maß: Wie viel freie Zeit steht dir überhaupt zur Verfügung? Studien zeigen, dass Menschen in Deutschland durchschnittlich etwa 5–6 Stunden Freizeit pro Tag haben. Doch: Mehr Zeit allein macht nicht automatisch glücklicher.
  • Quality Time ist das subjektive Erleben: Wie wertvoll empfindest du diese Stunden? Nutzt du sie bewusst – für dich selbst, für Begegnungen, für das, was dir Kraft schenkt? Oder rinnt sie dir durch die Finger, gefüllt mit Ablenkungen?

Quality Time: entsteht dann, wenn wir bewusst, präsent und verbunden sind – mit uns selbst, mit anderen oder mit dem Moment.

👉 Hier liegt die Magie: Zeitwohlstand ist die Basis, Quality Time ist die Veredelung. Wer nur Zeit hat, aber sie nicht bewusst gestaltet, bleibt oft unbefriedigt. Wer dagegen kleine Zeitinseln in Qualität verwandelt, erlebt mehr Fülle – auch wenn die objektiv freie Zeit knapp ist.

Das macht sie zum „goldenen Kern“ des Zeitwohlstands: Sie verwandelt Stunden in Herzenszeit.

Warum wir mehr Quality Time brauchen

Studien zeigen: Menschen, die Quality Time bewusst pflegen, berichten von mehr Lebenszufriedenheit, engeren Beziehungen und weniger Stress. Kein Wunder – denn diese Form von Zeit lädt unsere inneren Akkus viel stärker auf als bloß passiver Konsum.

Und das Beste: Quality Time muss nichts Großes sein.

  • Ein Kaffee am Morgen in Stille.
  • Ein Spaziergang barfuß über die Wiese.
  • Lachen, bis dir die Tränen kommen.
  • Oder 15 Minuten voller Aufmerksamkeit für dein Kind, deinen Partner – oder dich selbst.


Es ist die Haltung, nicht nur Zeit zu haben, sondern Zeit zu schenken. In Studien zum Wohlbefinden zeigt sich immer wieder: Nicht die Menge, sondern die Qualität gemeinsamer Erlebnisse macht uns glücklich. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir mit Partner, Kindern, Freunden oder allein sind – entscheidend ist die Intensität.

  • Mit anderen: Tiefe Gespräche, gemeinsames Lachen, kreative Unternehmungen.
  • Mit sich selbst: ein inspirierendes Buch, ein Bad, ein Spaziergang im Wald, Achtsamkeit.
  • Im Alltag: Auch kleine Rituale – das gemeinsame Frühstück oder der Abendspaziergang – können große Wirkung haben.

Quality Time ist also wie ein Filter, der uns hilft, die wirklich bedeutungsvollen Momente aus dem Strom des Alltags herauszuschälen und zu zelebrieren.

✨ Fazit: Während Zeitwohlstand den Rahmen bildet – also ob wir genug Zeit und Gestaltungsspielraum haben –, ist Quality Time das, was diese Stunden zum Leuchten bringt.

Ich wünsche dir eine gute Zeit, bei was auch immer.

♡ lichst 

Deine Tine Sonnengold