In meinem Buch „Wohlfühlogie – (m)eine Wissenschaft des Wohlfühlens“ gibt es ein Kapitel, das mir besonders am Herzen liegt: „Wohlfühlogie – Wohlfühlen für Fortgeschrittene“.
Damals war es als Abschlussgedanke gedacht – heute weiß ich: Es war der Anfang von etwas Neuem.
Denn genau dieser Titel wird nun mein nächstes Buch tragen. ✨
Ich habe gerade begonnen daran zu schreiben – ohne Abgabedruck, ohne Eile. Es darf wachsen, sich entwickeln und Form annehmen – so wie auch das erste Buch seinen eigenen Weg gefunden hat.
Die Zeilen, die du gleich lesen wirst, stammen also noch aus der ersten „Wohlfühlogie“ – und doch tragen sie bereits die Essenz in sich, aus der das neue Buch entstehen wird.
Ich möchte sie dir heute schenken – als Inspiration, als Einladung, und vielleicht auch als feinen Hinweis darauf, zwischen den Zeilen zu lesen.
Denn manchmal offenbart sich das Wesentliche nicht im Wort selbst, sondern in dem, was dazwischen spürbar wird. Wenn du dich darauf einlässt, wirst du beim Lesen meines Buches noch mehr für dich entdecken können – Schicht für Schicht, wie ein leises Wohlfühl-Gewebe, das sich mit jedem Atemzug entfaltet.
Essenz für Fortgeschrittene
Vom Wert der Zwischenräume
Durch meine Affinität zu östlichen Traditionen bin ich auf ein ganz besonderes Buch gestoßen: Innehalten von der Japanologin Fleur Sakura Wöss. Darin schreibt sie über etwas, das mich tief bewegt hat – über die Zwischenräume.
Ihre japanische Mutter lehrte sie schon früh, dass nicht das Ausgesprochene, sondern gerade das Unausgesprochene, das Leere, das Dazwischen oft viel bedeutungsvoller ist.
In der japanischen Kultur gilt: Wer wirklich verstehen will, muss auch das hören, was nicht gesagt wird – die Stille zwischen den Worten, die feinen Nuancen im Gesicht, die Kunst des Schweigens.
Und genau hier liegt ein Schlüssel, auch für uns.
Ob wir Gedanken, Konzepte oder Menschen betrachten – es sind nicht nur die Dinge an sich, sondern auch ihr Zusammenspiel, die Übergänge, die Zwischenräume, die alles erst vollständig machen.
Die Kraft des Dazwischen
Was auf den ersten Blick leer erscheint, ist in Wahrheit voll von Information.
Es ist wie in der Musik: Nicht die Noten allein machen die Melodie – es ist die Harmonie dazwischen, die uns berührt, die Pausen. Oder wie es der Physiker Henry Stapp formuliert: „Die physische Welt ist kein Haufen isolierter Dinge – sondern ein Netz aus Beziehungen, deren Bedeutung erst im Ganzen sichtbar wird.“
Das habe ich oft gespürt – bei Behandlungen, in der Körperarbeit, in Momenten stiller Achtsamkeit. Da ist etwas, das mitschwingt. Etwas Großes. Eine Ordnung, ein Klang, ein Raum, den man nicht greifen kann – und doch ist er da.
Von westlichem Denken und östlicher Weisheit
Ich bin so dankbar, dass Menschen wie Fleur uns daran erinnern: Es gibt mehr als das, was wir sehen, benennen und besitzen können.
Mehr als dieses ewige „Haste was, biste was“, mit dem viele von uns aufgewachsen sind. Diese materialistische Prägung, das „Nimm lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ – wie viele Träume sind dadurch nie losgeflogen?
Dabei gibt es selbst in unserer Sprache Hinweise auf das Unsichtbare: „Zwischen den Zeilen lesen können“, sagt man. Ein schöner Beweis dafür, dass auch hier ein leiser Ruf nach Tiefe existiert.
Eine Einladung
Vielleicht liest du mein Buch nicht nur mit den Augen, sondern auch mit deinem Gefühl.
Vielleicht öffnet sich für dich eine zweite Ebene – zwischen den Zeilen. Eine Ebene, in der du mehr spürst als verstehst, mehr erkennst als erklärst.
Denn genau das ist für mich Wohlfühlen für Fortgeschrittene:
Nicht mehr nur das Sichtbare bewerten – sondern das Unsichtbare ehren. Den Körper nicht nur managen, sondern ihm vertrauen.
Nicht nur gesund werden wollen, sondern erkennen, dass Gesundheit in uns wohnt – und wir den Zugang dorthin wieder erlernen dürfen.
Zum Schluss:
Ich wünsche dir, dass du den Mut findest, wieder ganz in Beziehung zu gehen – mit deinem Körper, mit deiner Wahrnehmung, mit deiner inneren Weisheit.
Denn du bist kein Objekt, das repariert werden muss. Du bist ein System in feinstem Zusammenspiel.
Und die leisen Zwischenräume – sie sind voller Musik.
+++ Ende des Buchkapitels +++
Die Essenz für Fortgeschrittene weitergedacht
Wohlfühlen ist keine Technik, kein Ziel, kein Zustand, den man einmal erreicht und dann für immer behält.
Wohlfühlen ist Bewegung. Es ist das ständige Pendeln zwischen Spannung und Entspannung, zwischen Tun und Lassen, zwischen Hingabe und Klarheit.
Es geht nicht darum, immer in Balance zu sein – sondern bewusst mitzubekommen, wenn du es nicht bist.
Denn genau in diesen Momenten – in den Zwischenräumen – geschieht Wachstum.
Das Leben selbst ist ein Spiel aus Gegensätzen: hell und dunkel, weich und stark, laut und still.
Und wer lernt, sich in diesem Spannungsfeld nicht zu verlieren, sondern darin zu tanzen, hat den wahren Kern des Wohlfühlens entdeckt.
Für mich beginnt fortgeschrittenes Wohlfühlen dort,
wo wir aufhören, ständig etwas verbessern zu wollen.
Wo wir erkennen: Es braucht nicht immer ein „mehr“,
sondern manchmal einfach ein stilles „so ist es gut“.
Fortgeschritten bedeutet nicht, alles im Griff zu haben –
sondern den Griff zu lösen.
Dem Leben wieder zu vertrauen.
Dem eigenen Körper zuzuhören,
auch wenn er flüstert statt schreit.
Es ist die Kunst, in sich selbst zu ruhen,
während das Außen sich wandelt.
Zu spüren, wann es Zeit ist, etwas zu verändern –
und wann einfach zu bleiben.
Manchmal ist der nächste Schritt kein Tun,
sondern ein liebevolles Innehalten.
Ein tiefes Atmen.
Ein ehrliches Spüren.
Und vielleicht ist das die eigentliche Meisterschaft:
nicht das Leben kontrollieren zu wollen,
sondern ihm Raum zu geben,
dich zu berühren.
Wohlfühlen für Fortgeschrittene – das ist keine höhere Stufe,
sondern ein tieferes Eintauchen.
Ein feineres Hinhören.
Ein mutigeres Da-Sein.
Es ist das stille Einverständnis mit dem, was ist –
und die leise Freude darüber, dass du bist.
Vielleicht spürst du beim Lesen, dass etwas in dir mitschwingt – eine Erinnerung daran, dass Wohlfühlen nichts ist, das man macht, sondern etwas, das man zulässt.
Wenn dich diese Gedanken berühren, lade ich dich ein, tiefer einzutauchen: in mein Buch „Wohlfühlogie – (m)eine Wissenschaft des Wohlfühlens“.
Es ist eine Einladung, dich selbst wieder zu spüren – mit all deinen Facetten, leuchtend, verletzlich, echt.
Und wer weiß – vielleicht lesen wir uns schon bald wieder im nächsten Kapitel dieser Reise:
in meinem entstehenden zweiten Buch „Wohlfühlogie – Wohlfühlen für Fortgeschrittene“ oder hier auf meinem Blog.💛
Bis dahin:
Atme tief. Fühle sanft. Und bleib dir nah.
Von ♡ zu ♡
Deine Tine Sonnengold

