NO-vember – Die Kunst, Nein zu sagen

6 Minuten Lesezeit

NO-vember – eine Zeit, in der wir anfangen, Nein zu sagen zu Menschen, Orten und Dingen, die uns Energie rauben 🙂

Ein Monat, der Grenzen liebt

NO-vember.
Schon das Wort klingt nach einer kleinen Rebellion inmitten des Blätterrauschens.
Während draußen die Natur loslässt, als hätte sie ein Abo auf Gelassenheit, halten wir Menschen oft noch an allem fest – an Verpflichtungen, Kontakten, Planungen und Gedanken, die längst überfällig sind.

Aber was wäre, wenn der November uns lehren will, Nein zu sagen?
Nicht trotzig. Nicht mit schlechtem Gewissen. Sondern liebevoll klar – so wie ein Baum, der sich entschließt, seine Blätter gehen zu lassen, weil er weiß: Es ist Zeit, Energie zu sparen für Neues.

Nein zu zu viel, zu schnell, zu laut.
Nein zu Erwartungen, die nicht unsere sind.
Nein zu dem ewigen „Ich muss“, wenn das Herz längst flüstert: „Ich darf auch mal nicht.“

Denn jedes Nein nach außen ist ein leises Ja zu dir selbst.
Ein Ja zu Ruhe, zu echten Begegnungen, zu Atempausen.
Ein Ja zu deinem Körper, deiner Intuition, deiner Wahrheit.

Vielleicht ist dieser Monat die Einladung, deinen inneren Kalender zu entrümpeln  mit Dingen die sich längst überlebt haben. Ein Monat, in dem das Nein seine heilsame Seite zeigen darf. Statt Verzicht oder Widerstand geht es dabei eigentlich um Selbstschutz, Bewusstheit und innere Klarheit.

Ich weiß nicht wie’s dir geht, doch für mich ist der November bisher nicht mein Lieblingsmonat gewesen. Nass, kalt, grau und gefühlt nicht enden wollend vielleicht mit etwas Glanz, wenn die ersten Weihnachtsmärkte öffnen. Mir geht’s so das ich immer froh bin, wenn er vorbei ist und so dachte ich mir man kann ihn doch auch mal ganz anders nutzen.

Wie eine Bestandsaufnahme , eine Ressourcenkultivierung, ein Jahresresümee

Wenn Nein sagen zum Akt der Selbstfürsorge wird

Wir leben in einer Welt, in der das Ja oft gefeiert wird.
Ja zum Erfolg, ja zur Flexibilität, ja zu „klar, ich mach das noch schnell“.
Doch jedes Ja kostet Kraft – und manchmal ist der Preis zu hoch.

Der NO-vember lädt uns ein, wieder zu prüfen:
Was nährt mich – und was zehrt mich aus?
Wo verliere ich Energie, weil ich in Beziehungen, Routinen oder Gedanken bleibe, die längst nicht mehr passen?

Ein Nein kann ein leiser Befreiungsschlag sein.
Ein Stopp-Schild für all das, was nicht im Einklang mit deinem Wohlgefühl schwingt.
Denn jedes bewusste Nein schenkt dir Zeit, Raum und Lebenskraft zurück.

Menschen

Manche Menschen tun uns gut wie Sonnenschein.
Andere sind wie ein Dauerregen, der einfach nicht aufhört.
Hier geht es nicht um Schuld – sondern um Schwingung. Wenn du merkst, dass dich Begegnungen mehr erschöpfen als erfüllen, darfst du innerlich einen Schritt zurücktreten. Nähe braucht Resonanz, kein Pflichtgefühl. Soziale Verbindungen: Freundschaften, Austausch, Gemeinschaft – diese wirken wie Ressource. Vielleicht ein wöchentliches „Herzgespräch“ mit deinem Partner oder einer guten Freundin oder Freund.

 Orte

Auch Orte haben Energie. Manchmal spüren wir schon beim Betreten eines Raumes, ob er uns nährt oder stresst.
Vielleicht ist es das überfüllte Büro, das dir die Luft zum Atmen nimmt – oder der überladene Kleiderschrank, der dich täglich unbewusst überfordert.
Entrümpeln kann magisch sein – nicht nur im Außen, sondern auch im Innen. Dem Thema Ordnungstherapie habe ich in meinem Buch der Wohlfühlogie abS. 144 ein ganzes Kapitel gewidmet – für mehr Klarheit im Kopf, Frieden im Herzen und Struktur im Alltag.

Dinge

Wie viele „vielleicht irgendwann“-Dinge trägst du mit dir herum?
Gegenstände, Erinnerungsstücke oder digitale Altlasten, die du längst nicht mehr brauchst.
Jedes Loslassen schafft Raum für Leichtigkeit. Und genau das ist Wohlfühlmagie in Reinform: Weniger Zeug, mehr Sein.

ÜBUNG: Ressourcen-Inventur

Schreibe alle Menschen, Tätigkeiten und Orte auf, die dir Kraft geben.
Diese Liste ist deine persönliche Ressourcenkultivierung, im Gegenzug kannst du auch eine Liste erstellen von dem was und wer dich schwächt um dazu Nein zu sagen. Hierbei können dir die Reflexionsfragen, die ich für dich zusammengestellt habe helfen.

Reflexionsfragen

Menschen – Beziehungsklärung

  1. Bei wem fühle ich mich nach einem Treffen erfüllt – und bei wem erschöpft?
  2. Gibt es Beziehungen, in denen ich mich klein mache oder zurückhalte?
  3. Wo darf ich gesunde Grenzen setzen, ohne Angst, abgelehnt zu werden?

Orte – Energie im Raum

  1. Welche Orte nähren meine Seele – und welche ziehen mich herunter?
  2. Gibt es Räume, die ich neu gestalten, aufräumen oder verlassen möchte?
  3. Wie kann ich mehr Natur, Licht und Luft in meinen Alltag einladen?

Dinge – Besitz & Ballast

  1. Welche Dinge besitze ich nur aus Gewohnheit oder schlechtem Gewissen?
  2. Was erinnert mich an etwas, das längst vorbei ist – und darf gehen?
  3. Welche drei Dinge lassen mein Herz sofort aufatmen, wenn ich sie anschaue?

Dein Nein ist ein Ja zum Leben

Vielleicht ist dieser NO-vember die schönste Einladung, dich selbst wieder zu wählen.
Nicht aus Egoismus, sondern aus Bewusstsein.
Denn Nein zu sagen heißt nicht, andere abzulehnen – sondern dich selbst ernst zu nehmen.

Und wer weiß, vielleicht wird aus deinem Nein bald ein neues Ja –
ein Ja zu dir, zu Ruhe, zu Freude, zu echtem inneren Frieden.

Also: Atme tief.
Lass los, was gehen darf.
Und flüstere in den Wind:
„Ich darf Nein sagen – und trotzdem lieben.“ 

Den nächsten Artikel aus der NO-vember Serie kannst du hier lesen. In den folgenden Artikeln findest Du auch ein Workbook dazu.

Von ♡ zu ♡

Deine

Tine Sonnengold


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