Winter-Wohlfühl-Trilogie
Warum uns Dunkelheit aufs Gemüt schlägt
Wenn draußen alles grau ist, was innen bunt sein will
Kennst du dieses leise, unterschwellige „Uff-Gefühl“, das sich anschleicht, sobald der Himmel seit Stunden so aussieht, als würde er das Grau persönlich testen wollen? Ich jedenfalls schon. Und wenn es dann noch gefühlt um 15:30 Uhr dunkel wird, murmelt mein Inneres gerne etwas wie: „So… und jetzt wäre ein beheizbares Gemüt ganz praktisch.“
Damit bist du nicht allein: Jeder dritte in Deutschland klagt in der kalten Jahreszeit über ein Stimmungstief. Besonders wir Frauen sind doppelt im Rennen, denn zu diesem Winterblues gesellt sich sogar ein sommerliches Pendant: die Summertime Sadness. Während uns im Winter das Licht fehlt, macht im Sommer manchmal die Hitze, hohe Feuchtigkeit oder sogar Pollendichte uns schlapp.
Aber keine Sorge, heute bleiben wir beim Winter. Und da geht’s nicht um klinische Depressionen, sondern um dieses saisonale Tiefe. Also: Was passiert da eigentlich im Körper? Und warum fühlen wir uns im Winter eher wie die gedimmte Version unserer selbst?
Was Lichtmangel in unserem Körper auslöst
Der Winterblues ist streng genommen keine Krankheit, sondern eine biologische Reaktion auf reduzierte Sonnenenergie – unser Körper arbeitet in dieser Zeit ähnlich wie bei Angst oder Stress: Er zieht sich zurück, spart Energie, verlangsamt Prozesse. Klingt nach „Winterschlaf light“, oder?
Die benötigte Lichtintensität bekommen wir nicht durch künstliche Beleuchtung.
Hier kommt die Wohlfühlogie-freundliche Übersetzung der wichtigsten wissenschaftlichen Zusammenhänge:
1. Lichtmangel – der Winterblues-Turbo
In den dunklen Monaten trifft deutlich weniger Tageslicht auf unsere Netzhaut. Und das hat direkte Folgen auf:
- Melatonin (Schlafhormon)
Dunkelheit bedeutet: Melatonin steigt.
Im Winter bleibt es länger dunkel – wir bleiben länger müde und somit auch länger schlapp. - Serotonin (Glückshormon)
Wenig Licht → weniger Serotonin → weniger Antrieb, weniger Stimmungsklarheit.
Bei Dunkelheit wandelt sich das Wachhormon Serotonin dann in das Schlafhormon Melatonin um. Je länger die Nacht, desto mehr Serotonin wird zu Melatonin: Der sowieso schon niedrige Glückshormon-Spiegel im Winter wird durch die langen Nächte nochmal zusätzlich gesenkt – keine guten Voraussetzungen für positive Wintergefühle.
- Vitamin D
Das UV-B-Licht fehlt, das über die Haut das lebenswichtige Vitamin D im Körper aus Cholesterol herstellt. Vitamin D in seiner aktiven Form hat seinerseits erhebliche Auswirkungen auf die Hirnfunktionen und auf die Serotonin-Stimulierung. Hier sieht man wie die verschiedenen Stoffe im Körper zusammen harmonisieren, das eine braucht das andere. Sinkt die Vitamin D-Produktion folgt daraus: Immunsystem & Stimmung sind im Keller. - Innere Uhr
Weniger Licht irritiert unsere circadianen Rhythmen – Schlaf, Energielevel, Aufmerksamkeit… alles wird ein bisschen durcheinandergewirbelt. Circadiane Rhythmen sind die inneren 24-Stunden-Zyklen deines Körpers – eine Art biologischer Taktgeber, der dafür sorgt, dass alles zur richtigen Zeit passiert.
Man kann sich das vorstellen wie eine innere Uhr, die ständig mitlaufen möchte:
- wann du wach und energiegeladen bist
- wann du müde wirst
- wann Verdauung, Hormone & Stoffwechsel besonders aktiv sind
- wann dein Körper repariert, regeneriert und sich zurückzieht
In der traditionell chinesischen Medizin (TCM) gibt es eine Organuhr. Mehr dazu findest du in meinem Buch WOHLFÜHLOGIE.
Diese innere Uhr richtet sich vor allem nach dem Licht.
Kommt morgens Sonnenlicht auf die Augen, bekommt dein Körper das Signal:
„Aufwachen, aktiv werden!“
Deshalb ist es auch gar nicht so gut zu abgedunkelt zu schlafen, es erschwert das Aufstehen. Dann denkt dein Körper wirklich er ist im Winterschlaf und mag gar nicht wach werden.
Wird es dunkel, sagt die Uhr wieder:
„Runterfahren, müde werden, Zeit für Reparaturprogramme.“
Im Winter – mit zu wenig Licht – kommt diese Uhr leicht aus dem Takt.
Ergebnis:
- Müdigkeit
- schlechter Schlaf
- Winterblues
- Antriebslosigkeit
Du kannst dir die circadianen Rhythmen also wie einen taktvollen Dirigenten vorstellen, der deine inneren Abläufe harmonisch koordiniert.
Wenn Licht fehlt, verliert er ein bisschen den Takt – und genau da beginnt der Winterblues.
Wenn du mehr über RHYTMUS und ROUTINEN erfahren möchte schau doch mal in mein Buch: Wohlfühlogie – Oder (m)eine Wissenschaft des Wohlfühlens (einen Link zum Books on Demand Buchshop findest du unter diesem Artikel).
Und klar: Kälte, Dunkelheit und „Schiet“-Wetter, wie man im Norden sagt, was ich gar nicht gut ab kann, führen dazu, dass wir uns weniger draußen bewegen. Damit fällt ein weiterer natürlicher Stimmungsbooster weg.
Was uns im Winter so sehr fehlt: die natürliche Superkraft SONNENLICHT oder du kannst es auch echt Sonnenwunder nennen, es wird dir klar wenn du gleich die Liste siehst was das Sonnenlicht alles für uns tut:
- reduziert Bluthochdruck
- senkt Cholesterinwerte
- bildet Vitamin D
- fördert Collagen
- produziert Serotonin
- bildet Melanin (Schutz + Stressabbau)
- hilft bei Depressionen
- hilft bei Hautproblemen
- schützt vor Krebs
- stärkt das Herz
- ist Hirnnährstoff
- stärkt das Immunsystem
- erhöht das Bewusstsein
- und es gibt bestimmt noch einiges mehr…
Und dann kommt Dr. Jacob Liberman um die Ecke und wirft diesen Satz in den Raum, der wie ein Weckruf klingt:
„Licht dient nur zu 25 % dem Sehen – und zu 75 % hat es weit wichtigere Zwecke.“
Das ist quasi der poetische Beweis dafür, dass wir ohne Licht innerlich wie welk gewordene Zimmerpflanzen wirken (nur eben mit besseren Frisuren – meistens jedenfalls).
Übrigens Dr. Jacob Liberman ist ein US-amerikanischer Autor, Redner und Pionier auf den Gebieten Licht, Vision und Bewusstsein. Er gilt als einer der bekanntesten Vertreter moderner Lichttherapie und hat zahlreiche Bücher über die heilende Wirkung von Licht und die Verbindung zwischen Sehen und innerem Erleben veröffentlicht.
Was Licht alles im Körper reguliert
Licht:
- steuert biologische Prozesse & Hormone (Vitamin D, Cortisol, Serotonin, Melatonin).
- reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus.
- stärkt das Immunsystem.
- nährt das Nervensystem.
- steuert die Zirbeldrüse.
- weitet Gefäße & senkt den Blutdruck.
- steuert Wachstum & Reifung.
- reguliert Kreislauf, Blutdruck, Blutzucker.
- beeinflusst Atmung & Atemfrequenz.
- startet Stoffwechselprozesse.
- wirkt direkt auf Psyche & Stimmung.
Kurz: Natürliches Licht ist ein ganzheitlicher Körper-Geist-Seelen-Regulator.
Ohne natürliches Licht laufen wir einfach nicht auf Normalbetrieb.
✔️ Wohlfühl – Marker: Natürliches LICHT fördert LEBEN!
Ein erster Sonnenstrahl fürs Herz
Wenn du also merkst, dass du im November ein bisschen „innerlich eingeklappt“ bist – das ist kein persönliches Versagen, sondern Biologie. Dein Körper macht seinen Job: Energiesparen, Runterfahren, Überwintern.
Aber (und das ist das Schöne):
Wir können sehr viel tun, um diese Energie wieder in Fluss zu bringen.
Von ♡ zu ♡
Deine Tine Sonnengold
Und genau darum geht es in Teil II:
„Was du gegen den Winterblues tun kannst – 7 Wege zu mehr Licht, Wärme & Wohlgefühl.“
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